Dienstag, 6. Januar 2009

Mogelpackung Kindergeld

Das neue Kindergeld erhöht sich, publizistisch sehr wirksam im Wahljahr, vordergründig in 2009 um 10,- € (1 Kind), zum ersten mal seit 2002.
Wer allerdings gut nachliest und rechnet, verliert schnell den Glauben in die Zurechnungsfähigkeit der gestaltenden Politiker. Gerade die sozial Schwächsten erleben hier eine komplette Nullrunde, da die Unterhaltsvorschüsse nach dem UVG (Unterhaltsvorschussgesetz) komplett angerechnet werden. Somit gibt es lt. dem Verband alleinerziehender Mütter und Väter, Bundesverband e.V. (www.vamv-bundesverband.de) folgendes Fazit:
"Die größte Gruppe der in Armut lebenden Kinder profitiert nicht von der Erhöhung des Kindergeldes. 500.000 Kinder die Unterhaltsvorschuss beziehen erhalten keinen Cent mehr. Weitere fast 2 Millionen Kinder können zum Teil nur fünf Euro mehr Kindergeld beziehen",
VAMV Bundesverband 20.11.2008.
Alle ALG II Empfänger winken sowieso ab, da sie nichts anderes erwartet haben, immerhin wird nach dem SGB II (Sozialgesetz 2. Buch) schon seit dem 01.01.2005 Kindergeld und Unterhaltsvorschuss komplett auf die Leistungen zum Lebensunterhalt angerechnet, sprich man hat diese Positionen gar nicht mehr auf der Rechnung.
Man darf sich also ernsthaft fragen, ob dies mit einer "sozialen Marktwirtschaft" noch irgend etwas zu tun hat, bei einer ständigen jährlichen Erhöhung des Preisindexes in Deutschland (Quelle: WIKIPEDIA, gesehen am 06.01.2009).



Patrick Schiffler
Freier Journalist
Mitglied im DVPJ e.V.
www.vbmdu.de
http://soziales.en-a.de
http://berlinpresse.blogspot.com

1 Kommentar:

Unknown hat gesagt…

Zu dieser Thematik dann auch dies: http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/16/111/1611154.pdf - Auszug: "Ein solcher „Kinder-Freibetrag“ würde aber einen gegenläufigen Effekt auf das mit den heutigen Freibeträgen bei Erwerbstätigkeit verbundene Ziel ausüben, mehr Anreize zur Aufnahme einer möglichst Bedarf deckenden Arbeit zu setzen."