Montag, 4. Juni 2012

Jobcenter-Unsinn geht weiter

Besonders besorgniserregend ist und bleibt die komplette Unfähigkeit von Mitarbeiter/Innen der Jobcenter, simple Sachverhalte in Bescheidform zu übertragen. So ist es weiterhin Usus, vorläufig die Leistungen einzustellen, obgleich es dafür keinerlei Rechtsgrundlage gibt. Erfolg ist lediglich eine erhöhte Beschwerdefrequenz und eine (nicht neue) Klageflut an den Sozialgerichten. Die Kommunikation zwischen Bürger/Innen und Jobcenter ist weiterhin schwer gestört. Der Postverlust im Jobcenter Mitte und im Jobcenter Neukölln ist schon legendär. Hier hilft nur, sich eine Empfangsbekenntnis geben zu lassen, also vor Ort eine Abgabe mit Bestätigung. Dies ist nicht immer einfach, da einige Jobcentermitarbeiter/Innen behaupten, diese müssen nicht erteilt werden oder sie seien komplett unüblich. Lassen Sie sich unbedingt trotzdem eine geben! Im Zweifel sollten Sie auch immer mit Zeugen zur Abgabe oder zu Terminen gehen (§ 13 SGB X). Bestraft werden im Übrigen speziell die, die eine Arbeitsaufnahme pünktlich und wahrheitsgemäß anmelden. Hier passiert eine vorläufige Einstellung tatsächlich besonders häufig, da die Mitarbeiter/Innen der Jobcenter nicht in der Lage sind, Arbeitsverträge zu lesen. Es ist auch natürlich sehr schwer, den Unterschied zwischen 100,- € und 1.000,- € zu erkennen, sollten dies auch noch Bruttobeträge sein, ist aber Schluss mit Lustig. Drohbriefe dieser Art, wie ich sie tagtäglich vom Jobcenter sehe, hat sonst nur "Moskau-Inkasso" versendet. Alles in Allem bleibt es beim Alten, Mensch gegen Staatsmacht, Hilfesuchender gegen Ignorantentum. Alles wäre schöner mit fähigen Leuten in Politik und Amt (von Würden traue ich mich nicht zu schreiben). Sollten Sie Probleme mit Ihrem Jobcenter haben, empfehle ich die Seite von: http://www.tacheles-sozialhilfe.de/. Hier finden Sie auch eine aktuelle Rechtsprechungsdatenbank rund um ALG I und ALG II. Ansonsten stirbt die Hoffnung zuletzt, dass sich irgendetwas zum Besseren wendet. Patrick Schiffler Freier Journalist 0170 8929639 Sozialberater - Schuldenberater unabhängig - ehrenamtlich

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