Sonntag, 28. Juni 2009

Kunst, Kultur & kein Geld

48 Stunden Neukölln. Ein Kunstevent in Berlin-Neukölln, mit hohem Anspruch, aber fehlender Realität. Die Veranstalter haben es tatsächlich fertig gebracht, im Problembezirk Neukölln, hier gibt es wesentlich mehr ALG II Empfänger als in anderen Bezirken Berlins, ein Kulturfestival an den Bewohnern des Kiezes vorbei zu gestalten. Exakt 3 Werktage vor Auszahlung der monatlichen Beihilfe des Lebensunterhaltes startet das Kulturfestival, so dass kein Hartz IV Bezieher mehr über Bargeldmittel verfügt. Die Menschen werden künstlich ausgegrenzt, O-Ton der Strasse ist eine absolute Verdrossenheit, nach dem Motto "Uns haben doch sowieso alle schon vergessen". Oder ist das etwa (politisch) gewollt? Sollen die Sozialhilfeempfänger nicht den Touristen den Platz wegnehmen? Ist der ALG II Empfänger nicht vorzeigbar? Diese Fragen sind bei der Senatspolitik in Berlin allerdings mittlerweile überflüssig. Alleine das Fazit zählt, viele Teilnehmer, wenig Zuschauer, keine Kultur für Arme.

Patrick Schiffler
Freier Journalist
Mitglied im DVPJ e.V.
www.vbmdu.de
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http://berlinpresse.blogspot.com

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