Offener Brief
Sehr geehrte Damen und
Herren, Sehr geehrte Redaktion,
als freier Journalist,
der auch seit 7,5 Jahren ehrenamtlich ALG I und ALG II Empfänger ehrenamtlich
und kostenlos berät, hat mich Ihre Sendung über Sanktionen im ALG II Bezug
tatsächlich entsetzt. Der Beitrag war sehr schlecht redaktiert und
recherchiert, Ihr Fallbeispiel über die Terminzuverlässigkeit eine echte
Zumutung. Der Anteil aufstockender Selbständiger ist verschwindend gering, dass
Sie hier keinerlei repräsentative Gruppe ausgewählt haben, ist doch tatsächlich
sogar Ihrem Moderator noch aufgefallen, sowie den beiden Kombattanten.
Wer kam bei Ihnen den auf
die hervorragende Idee, zum Sprachrohr des ständig rechtswidrig handelnden
Jobcenters zu werden. Und dass Sie der Bundesagentur für Arbeit eine derartige
Plattform geben, sich als "Gutmenschenbehörde" hinzustellen,
hinterlässt einen bitteren Nachgeschmack. Schon das Bundesverfassungsgericht
hat die ausdrückliche Trennung der ARGE/Jobcenter von der Bundesagentur für
Arbeit angemahnt, und Sie laden den Chef der Bundesagentur für Arbeit ein, um
mit diesem über Leistungsbezieher nach ALG II zu sprechen? Haben Sie keinen
rechtlichen Beistand, der da vielleicht einmal die Notbremse zieht?
Ihre Polarisierung gegen
die Ärmsten unserer Gesellschaft ist widerlich und menschenverachtend, die Art
des Beitrages anachronistisch und dient offensichtlich lediglich der Fehlinformationen
für den Rest der Bevölkerung.
Offensichtlich ist der
Bundesrepublik Deutschland die Gleichschaltung der vermeintlich freien Presse
wieder gelungen, Ihren eigenen Ansprüchen sind Sie weder gerecht geworden, noch
hat sich inhaltlich auch nur ein Teil der rechtswidrigen Verfahrensweisen, die
täglich durch willkürliche Sanktionen Bestand erhalten, einen Weg in Ihr seichtes und unsinniges Anti-Hartz
IV-Empfänger-Forum einen Weg gebahnt.
Ich werde eine Beschwerde
beim Deutschen Presserat einreichen und dort einfach mal nachfragen, ob Sie
mittlerweile direkt von der Bundesagentur für Arbeit finanziert werden.
Mit seriösem Journalismus
hat Ihr Beitrag nichts gemein.
Verantwortlich nach dem Pressegesetz:
Patrick Schiffler, Freier Journalist
ladungsfähige Anschrift:
Schudomastr. 32
DE-12055 Berlin
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